Finanzlexikon

Altersvorsorge – So sorgen Sie richtig vor!

Die Zeiten, in denen der Staat noch allein für eine vernünftige Rente sorgen kann, neigen sich dem Ende zu. Wer im Alter nicht in Armut leben möchte, der muss heute selbst damit beginnen vorzusorgen. Dabei fällt es jedoch vielen Menschen schwer, die richtige Strategie zu wählen.

Die eigene Zukunft absichern

Altersvorsorge ist ein Thema, mit dem sich niemand gern beschäftigen möchte. Zu komplex und verwirrend ist die Thematik für die meisten Menschen. Dies kann sich später als ein großer Fehler herausstellen. Nach aktuellen Schätzungen gehen Experten davon aus, dass das Rentenniveau bis zum Jahr 2030 von 48 Prozent des Bruttoeinkommens auf maximal noch 40 Prozent sinken wird. Dieser Unterschied wird vom Staat nicht mehr auffangbar sein, sodass jeder selbst dafür verantwortlich wird, für eine ausreichende Rente zu sorgen.

Ein erster Schritt in dieser Richtung ist die Nutzung der betrieblichen Altersvorsorge. Auf diese hat prinzipiell jeder Arbeitnehmer Anspruch. Allerdings wird sie nicht mehr bei allen Unternehmen ausgezahlt, da Betriebe dazu nicht verpflichtet sind. Sie müssen jedoch in solchen Fällen einen externen Anbieter vermitteln. Bei diesen kann es sich zum Beispiel um Pensionskassen oder Versicherungen handeln. Der Vorteil für den Arbeitnehmer bei einem Abschluss resultiert aus den niedrigeren Kosten, die bei einem betrieblich vermittelten Vertrag entstehen. Entscheidet man sich dagegen für eine reine private Vorsorge, muss man in der Regel damit rechnen, mehr Geld auszugeben. Zudem gibt es steuerliche Vorteile, da die Beiträge üblicherweise direkt vom Arbeitgeber aus dem Bruttoeinkommen überwiesen werden.
Geld, das auf diese Weise für die Zukunft angelegt wurde, ist auch sehr sicher. So wird einem die Summe in jedem Falle ausgezahlt. Es spielt keine Rolle, ob man den Arbeitgeber wechselt oder arbeitslos wird.

Riester- und Rürup-Rente

Abgesehen von der betrieblichen Altersvorsorge sollte man sich vor allem mit dem Thema Riester-Rente beschäftigen. Diese ist erheblich besser als ihr Ruf und bringt viele Vorteile mit sich. Damit man die Riester-Rente optimal ausnutzt, ist es allerdings notwendig, dass man sich genau mit der Thematik auseinandersetzt. Die Nutzung kann generell auf drei verschiedene Arten erfolgen.

Diese sind:

  1. Fonds
  2. Versicherungen
  3. Banksparen

Jede Variante hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, die man je nach Lebenslage abwägen sollte.

Fonds werden zum Beispiel besonders jungen Menschen empfohlen, während das Banksparen sich eher für Personen ab 45 eignet. Hier wird von jedem ein wenig Aufwand erfordert, um herauszufinden, welches Modell sich am besten für die persönliche Situation eignet.

Die staatliche Förderung ist generell bei allen drei Vorgehensweise identisch:

  • Sie setzt sich aus bestimmten Steuererleichterungen und einigen direkten Zulagen zusammen. Um diese zu nutzen, ist es ausreichend, wenn man erst einmal nur mit einer kleinen Summe anfängt. Es reichen schon 6 Euro im Monat aus, um den notwendigen Sockelbetrag zu erreichen.
  • Für Selbstständige und Freiberufler ist der Abschluss einer Riester-Rente nicht möglich. Stattdessen können sie aber die Rürup-Rente nutzen. Diese ist sogar um einiges vorteilhafter, da sie noch größere Steuerersparnisse ermöglicht. So können Alleinstehende bis zu 20.000 Euro im Jahr steuerfrei anlegen. Bei Verheirateten verdoppelt sich die Summe sogar.
Altersvorsorge

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Weitere Möglichkeiten

Neben den staatlichen Förderungen und der betrieblichen Altersvorsorge kann es sich durchaus lohnen, weitere Sicherheiten für die Rente aufzubauen. Hier kommt es darauf an, wie viel Geld man zur Verfügung hat und welche Risiken man bereit ist einzugehen.

Eigenheim als Altersvorsorge

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Immobilienbesitz wird nicht von wenigen Experten empfohlen. Wer jedoch nicht in ein eigenes Heim investiert, sondern auf Mieteinnahmen spekuliert, der sollte sich genau über den Standort informieren. So haben in den vergangenen Jahren viele Orte an Attraktivität eingebüßt, sodass sich ein Kauf kaum noch lohnt. Ein eigenes Heim ist da meist die sichere Anlage. Nach Schätzungen der LBS spart jeder Eigenheimbesitzer im Alter monatlich zwischen 530 und 630 Euro. Je nachdem, ob er allein lebt oder nicht. Dies kann im Rentenalter eine sinnvolle Ersparnis sein.
Menschen, die eher weniger Interesse an Immobilien haben, sollten sich mit dem Thema Lebensversicherungen beschäftigen. So eine Versicherung macht besonders deshalb Sinn, da sie zum einen den Angehörigen im Todesfalle hilft und zum anderen gut verzinst ausgezahlt wird, falls man die volle Zeit erlebt.
Zusätzlich zu den verschiedenen Möglichkeiten sollte man den Aktienmarkt nicht außer Acht lassen. Vor allem wenn man Geld übrig hat und eine gewisse Grundsicherung vorhanden ist, lohnt sich ein Blick auf Aktien und Fonds. Dabei sollte man sich von dem höheren Risiko nicht abschrecken lassen. Wer das Geld nicht kurzfristig benötigt, der kann auf dem Markt sehr gute Rendite erzielen und sich auf diese Weise noch besser für das Alter absichern.

Hilfe in Anspruch nehmen

Altersvorsorge ist kein einfaches Thema. Daher sollte man es sich ausgiebig informieren und fachmännische Hilfe in Anspruch nehmen. Neben der Bank des Vertrauens können auch Seiten im Internet wie altersvorsorge-hilft.de gute Hilfestellung geben und Fragen beantworten.