Finanzlexikon

Einlagensicherungssysteme in Deutschland schützen vor Verlusten

Nach der Bankenkrise, die viele Sparer um ihr Geld gebracht hat, hat die so genannte „Einlagensicherung“ an Bedeutung gewonnen. Es gibt verschiedene Arten der Einlagenversicherung und die Höhe dieser ist von Bank zu Bank verschieden.

Die Einlagensicherung in Deutschland

Die Einlagensicherung bezeichnet die freiwilligen und die gesetzlichen Maßnahmen, die dem Schutz der Einlagen, also dem Bankguthaben von Kunden bei Kreditinstituten für den Fall einer Insolvenz dient. Jede Geldanlage kann leider immer mit dem so genannten „Adressausfallrisiko“ verbunden sein. Das bedeutet, dass die Bank, bei der der Kunde seine Geldanlage tätigt, diese nicht mehr erstatten kann und der Kunde somit seine Ersparnis verlieren würde. Durch die Instrumente der Einlagensicherung ist das Risiko reduziert worden, dass Anleger ihre gesamte Einlage verlieren. Das Ausfallrisiko bei einer Einlagensicherung entspricht im Bedarfsfall der Höhe des Ausfallrisiko, das die Bank garantiert.

Verschiedene Ebenen der Einlagensicherung

Es werden auf unterschiedlichen Ebenen Maßnahmen zur Einlagensicherung getroffen, um die Geldanlagen der Anleger zumindest begrenzt zu schützen. Hier gibt es die gegenseitige Haftung innerhalb der Bankengruppen, die Eigenkapitalvorschriften, die gesetzliche Einlagensicherung, in Deutschland greift das so genannte „Einlagensicherungs,- und Anlegerentschädigungsgesetz“ und die freiwillige Einlagensicherung, die durch Einlagensicherungsfonds (auch: Feuerwehrfonds) besteht. Hauptsächlich soll die Einlagensicherung die Geldanlage der Bankkunden sichern. Hierzu gibt es eine große Anzahl von Vorschriften, die im Kreditwesengesetz, hauptsächlich in den Eigenkapitalvorschriften (Solvabilitätsverordnung) festgeschrieben sind. Durch die Anzahl der Vorschriften soll sichergestellt werden, dass die Einlagen der Anleger für den Fall, dass die Bank in finanzielle Schieflage gerät, gesichert sind und die jeweilige Geldanlagen auch wieder an die Kunden ausgezahlt werden kann. Generell ist jedoch eine Bankeninsolvenz nie ganz auszuschließen. Aus diesem Grund gibt es die Haftungen der Bankengruppe.

Haftungen für die Geldanlage innerhalb der Bankengruppe

Viele Banken sind Teil eines Konzerns oder einer Bankengruppe. Innerhalb dieser Bankengruppen und Konzerne bestehen informelle und freiwillige, aber auch gesetzliche und rechtsverbindliche Haftungsregelungen, die gegenseitig greifen. Rechtliche Haftungsregelungen bestehen hierbei in der Regel zwischen der Muttergesellschaft und der Tochtergesellschaft. Bei der Sparkassengruppe besteht ebenso wie bei dern Genossenschaftsbanken eine „Institutsversicherung“. Hierbei sind nicht nur die privaten Geldeinlagen, sondern auch der Bestand des Instituts gesichert.
In nahezu jedem Land besteht eine gesetzliche Regelung, die die Geldeinlagen sichert. Die Europäische Union definierte in der Richtlinie 94/19/EG diese Mindestanforderung der Einlagensicherungen.
Allerdings gilt diese einhundertprozentige Absicherung nur bis zu einem Höchstbetrag von 100.000 Euro. Mittlerweile bieten allerdings nahezu alle Banken wie Direktbanken, Sparkassen oder Öffentliche Banken einen freiwilligen Einlagenschutz für die Privatkunden, der höher ist als der gesetzlich manifestierte Betrag von 100.000 Euro. Hier sollten Kunden, die darüber nachdenken, eine höhere Geldanlage bei einer Bank tätigen, im Vorfeld bei den Banken genaue Erkundigungen einholen. Seit Ende 2010 sind in Deutschland zumindest 100.000 EUR der privaten Geldanlage geschützt. Somit kann jede Privatperson, die einen höheren Geldbetrag bei einem deutschen Institut angelegt hat, sicher sein, dass zumindest 100.000 EUR im Falle einer Bankeninsolvenz gesichert sind. Zusätzlich sind 90 Prozent der Verbindlichkeiten aus Wertpapiergeschäften gesichert. Allerdings nur bis zu einem Betrag von 20.000 EUR. Die Einlagensicherung in Deutschland soll verhindern, dass es im Falle einer Bankenkrise zu dem so genannten „Bank Run“ kommt. Auch in Deutschland betreiben Banken internationale Geschäfte, die nicht der in Deutschland manifestierten Einlagensicherung unterliegen. Diese Banken betreiben in Deutschland lediglich eine Niederlassung und bilden keine eigene deutsche Gesellschaft.

Sichere Geldanlage der Privatkunden

Viele Anleger fürchten sich nach der Finanzkrise allerdings vor dem Verlust der Geldanlage. In Deutschland greifen aber neben der Einlagensicherung auch die Einlagensicherungsfonds der jeweiligen Bankenverbände. Diese berücksichtigen zum einen den gesetzlichen Mindestbeitrag und zum anderen werden die Geldeinlagen der Kunden darüber hinaus geschützt. Auch für den Fall, dass die gesetzliche Einlagensicherung nicht greift, erhält der Kunde das Geld seitens der Einlagensicherung der Banken ersetzt. Um seine persönliche Geldanlage sicher zu wissen, sollte man sich als Kunde im Vorfeld eingehend informieren, welche Sicherungsmaßnahmen das jeweilige Institut garantiert. Diese sind wie man auch hier lesen kann http://www.festgeld-vergleich.com/ratgeber/wie-sicher-ist-mein-geld-bei-deutschen-toechtern-von-auslandsbanken/ verschieden.

Die eigene Geldanlage sichern

Beträge bis zu einem Betrag von 100.000 EUR sind trotz Krisen und Bankeninsolvenzen gesichert. Wer höhere Beträge anlegen möchte, sollte sich genau informieren, welche zusätzlichen Sicherungen die jeweilige Bank oder das Kreditinstitut bietet. Hier lohnt es sich genau nachzufragen und die Angaben auch nachzuprüfen. Banken unterliegen hier vielen Pflichten und der Kunde kann in diese Unterlagen und Statuten Einsicht erhalten. Allerdings sollte man auch immer im Vorfeld nachfragen, mit welchen internationalen Instituten die Bank Geschäfte tätigt. Das erfordert zwar ein wenig Arbeit, aber man ist als Privatkunde dann für den eventuellen Ernstfall vorgewarnt. Die Geldanlage ist generell sicher. Wer hier allerdings höhere Zinsen erwartet und garantiert bekommt, sollte sich immer genau informieren, was mit der eigenen Geldanlage seitens der Bank oder des Institutes geschieht. Liegt das Institut in einem anderen Land, sollte man noch vorsichtiger prüfen, welche Sicherungsleistungen in dem jeweiligen Land vorherrschen. Mittlerweile werden die Banken und Kreditinstitute genauer unter die Lupe genommen und die Einlagen sind sicher. In Deutschland haben aufgrund der Bankenkrise auch nur Anleger ihr Kapital zum Teil verloren, die in ausländische Institute investiert haben. Sicher ist sicher und deshalb sollte man sich im Vorfeld eingehend erkundigen, was mit dem eigenen Geld geschieht. Es lohnt sich hier, alle Absprachen schriftlich zu fixieren und nicht auf Versprechungen einzugehen.
Die gesetzlichen Einlagensicherungen und die zusätzlichen der Banken, wie die Einlagensicherung des Bundesverbandes der deutschen Banken, Einlagensicherung der Öffentlichen Banken, der Sparkassen und des BVR und die Einlagensicherung von Banken mit Hauptsitz im europäischen Ausland geben allerdings einen ausreichenden Schutz.