Finanzlexikon

Finanzberater – alles schwarze Schafe?

Auch nach dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise bleiben Verbraucher und Anleger nervös und unsicher zurück. Besonders im Bereich der Anlagen und Versicherungen zeigt sich diese Zurückhaltung so stark wie schon lange nicht mehr. Viele Kunden sind verunsichert und zögern beim Abschluss neuer Produkte. Denn oftmals sind die Finanzberater von Banken und Versicherungen bei weitem nicht so unabhängig, wie man es sich gerne einreden würde.

Unabhängigkeit in der Beratung – ein Traum für Kunden

In der Regel werden die meisten Finanzberater bei den großen Versicherungen und Banken von diesen bezahlt und darüber hinaus mit einer Provision für Abschlüsse belohnt. Das sich hier natürlich ein gewisser Interessenskonflikt bilden kann, steht außer Frage. Denn um die beste Beratung zu bekommen, müsste der Kunde durch Zufall bei genau dem Institut anfragen, welches auch das beste Produkt auf dem Markt anzubieten hat. Möchte man sich also unabhängig beraten lassen, sollte man nicht unbedingt zu solchen Finanzberatern gehen, welche von einer Bank oder Versicherung bezahlt werden. Hier sind vor allem die unabhängigen Finanzberater gefragt, welche sich oftmals deutlich umfassender um die Wünsche der Kunden kümmern können.

Finanzberatung

Bildquellenangabe: ©Marko Greitschus / pixelio.de

Finanzberatung auf Honorarbasis

Im Gegensatz zu den Beratern von Banken und Versicherungen müssen diese unabhängigen Finanzberater allerdings vom Kunden bezahlt werden. Da dies zwar sicherlich eine nicht zu verachtende Kostenposition ist, sollte jedem Kunden von Anfang an klar sein.

Doch die Vorteile liegen auf der Hand. Zwar zahlt man als Kunde für den Dienst der Finanzberater eine stolze Summe, kann diese allerdings in der Regel im Laufe der Zeit locker wieder einsparen, da einem die wirklich passenden und günstigsten Produkte auf dem Markt empfohlen werden können. Seriöse Finanzberater sorgen also auf lange Sicht für eine deutliche Verringerung der Kosten und sind somit in jedem Fall vorzuziehen.

Einen seriösen und unabhängigen Finanzberater finden

Auch wenn sich diese Form der Finanzberatung erst zögerlich auf dem deutschen Markt durchsetzt, so haben sich viele der seriösen Finanzberater in verschiedenen Organisationen vereint.

Unter anderem sind dies

  • der Finanzplaner Deutschland Bundesverband,
  • der Berufsverband deutscher Honorarberater (BVDH)
  • und der Verbund deutscher Honorarberater (VDH).

Wenn man also auf der Suche nach einem seriösen und unabhängigen Finanzberater ist, kann man über diese Organisationen in der Regel schnell einen passenden Berater für die eigenen Wünsche finden.

Unabhängige Finanzberatung

Bild: PublicDomainPictures / Pixabay.com

Einer der ältesten Finanzberater Deutschlands

Mit der Gründung im Jahre 1986 gehört das Unternehmen Tecis zu den ältesten Finanzberatern der Branche, jedoch nicht unabhängig. Dabei kümmern sich die Berater dieses Hauses um ein umfassendes Portfolio an verschiedenen Geldanlagen, Versicherungen oder Fonds um ihre Kunden zufrieden zu stellen. Bedarfsgerecht und sicher werden die Kunden hier beraten. So hat die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) in ihrem Finanz-Ressort Tecis positiv erwähnt. Nachzulesen hier: http://www.faz.net/aktuell/finanzen/aktien/finanzdienstleister-tecis-gibt-ein-gutes-bild-ab-132519.html. Die Tecis-Kunden handeln relativ unabhängig von der Börsenentwicklung und sind eher langfristig orientiert.

Doch worauf sollte man achten, wenn man das erste mal mit einem neuen Finanzberater zusammenarbeiten möchte?

Wichtige Kriterien für die Auswahl des Finanzberaters

  • Bevor man sich für einen passenden Finanzberater entscheidet, sollte man mit diesem gemeinsam besprechen, welche Art von Beratung er anbietet und auf welche Bereiche er besonders spezialisiert ist. Denn gute Berater wissen zwar eine Menge, geben aber auch offen zu, wenn sie in einem bestimmten Bereich nicht informiert genug sind, um den Kunden dort ausführlich zu beraten.
  • Auch sollte man sehr vorsichtig sein, wenn der Finanzberater einen von Anfang an darauf drängt bestehende langfristige Verträge und Veranlagungen abzulösen. Vor allem bei solchen, die eine Gesundheitsuntersuchung benötigen wie zum Beispiel der Berufsunfähigkeitsversicherung steht der Aufwand in keinem Maße zum Ergebnis.
  • Gute Finanzberater achten darüber hinaus auf das Gesamtbild und nehmen alle Werte und Wertschöpfungen wie Immobilien in ihre Kalkulation mit ein. Nur so kann ein komplettes und vor allem umfassendes Bild geschaffen werden, welches es dem Finanzberater erlaubt die passende Lösung speziell für jeden Kunden zu finden.

Hohe Kosten sind normal – Abzocke aber nicht

Bei einem Stundenlohn in der Regel zwischen 100 und 150 Euro kann man einige Leistung vom Finanzberater erwarten. Gute und seriöse Finanzberater achten hierbei besonders auf Transparenz und rechnen ihre Stunden für den Kunden sauber nachvollziehbar und ergebnisorientiert ab.

Schlechte Finanzberater erkennt man oftmals daran, dass sie Stunden abrechnen, ohne dafür eine ersichtliche Gegenleistung geliefert zu haben. Bestehen Sie also als Kunde auf eine detaillierte Aufschlüsselung. Somit können Sie vermeiden betrogen oder zumindest übervorteilt zu werden.

Kein Siegel für Finanzberater

Auch wenn sich in der Branche mittlerweile einige Standards durchgesetzt haben, so gibt es dennoch kein festes Siegel, nach dem eine Finanzberatung vom Kunden beurteilt werden könnte. Dem entsprechend sollte man als Kunde vor allem darauf achten, dass die Finanzberatung über entsprechende Nachweise verfügt sich regelmäßig und fachlich kompetent weitergebildet zu haben und das sie im Idealfall Mitglied einer der oben genannten Organisationen ist. Diese haben in der Regel einen Mitglieder und Verhaltenskodes, wie zum Beispiel der BKV. Dieser hat den Kodex des „Ehrbaren Kaufmannes“ eingeführt, den jedes Mitglied unterzeichnen und unterstützen muss. Damit wird dokumentiert, dass eine seriöse Beratung für alle Mitglieder der wichtigste Faktor sind.

Insgesamt lässt sich sagen, dass es eine Vielzahl von unabhängigen und guten Finanzberatern auf dem deutschen Markt gibt. Sucht man diese mit einer gewissen Skepsis aus und hält sich an bekannte Organisationen oder große Kanzleien kann man dort eigentlich nicht viel verkehrt machen. Zwar kostet eine solche Finanzberatung den Kunden etwas, die Ergebnisse sprechen jedoch in den meisten Fällen für sich.