Finanzlexikon

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In Würde altern: Das leistet die private Pflegeversicherung

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte zahlen in die gesetzliche Pflegeversicherung ein – das sollte sie aber nicht in falscher Sicherheit wiegen. Die staatlichen Leistungen decken später nur einen Teil der anfallenden Kosten ab. Wer die daraus resultierende Lücke schließen will, sollte sich zusätzlich privat versichern.

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Mit privaten Policen die Versorgungslücke schließen

Die gesetzliche Kasse überweist im Pflegefall bestimmte Pauschalbeträge. Die Höhe hängt von der Pflegebedürftigkeit und der Art der Betreuung ab. In der Pflegestufe 3 erhalten Betroffene bei einer vollstationären Unterbringung zum Beispiel 1.550 Euro im Monat. Das hört sich nach viel Geld an, reicht aber bei Weitem nicht aus. Die tatsächlichen Kosten liegen meist bei rund 3.000 Euro. Die Differenz müssen die Senioren selbst tragen. Können sie das mit den eigenen Finanzen nicht stemmen, zieht der Staat die Kinder heran. Lassen sich auch auf diesem Weg die Rechnungen nicht bezahlen, bleibt nur der Gang zur Sozialbehörde.

In allen genannten Fällen droht Altersarmut, Pflegebedürftigen bleibt nichts mehr zum Leben. Jeder Senior sehnt sich jedoch nach einer entsprechenden Lebensqualität auch im fortgeschrittenen Alter. Ist die Situation für Rentner heutzutage noch „überwiegend gut“, sieht die Zukunft anders aus. Hier wird die Rentnergeneration schlechter ausgestattet sein und in finanzielle Nöte kommen. Die Zahl der Pflegebedürftigen, die Hilfe bei Sozialämtern beantragen, wird also in den nächsten Jahren steigen. Auch die Bundesregierung hat sich der Problematik der Altersarmut angenommen und diskutiert verschiedene Lösungsvorschläge. Jeder Bürger sollte sich also bereits heute über die zukünftigen Missstände der Altersarmut bewusst sein und sich Gedanken machen, ob er finanziell abgesichert ist, wenn der Fall der Pflegebedürftigkeit eintrifft. Um die beschriebene missliche Aussicht zu vermeiden, empfiehlt sich der Abschluss einer privaten Pflegeversicherung.

Private Altersvorsorge – Staat und Versicherungen sorgen für Altersarmut

Die unterschiedlichen Arten privater Pflegeversicherungen

Eine private Pflegeversicherung können Sie in unterschiedlichen Formen abschließen. So lässt sich die staatlich geförderte Variante von ungeförderten Verträgen unterscheiden. Bei Policen mit dem Label „Pflege-Bahr“ (dieser Begriff hat sich aufgrund der maßgeblichen Initiative durch Ex-Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) für die staatlich subventionierte Pflegetagegeldversicherung eingebürgert) schießt der Staat fünf Euro monatlich zu. Solche Angebote lohnen sich aber nicht für alle, oftmals zeichnet sich die geförderte private Pflegeversicherung durch schlechte Leistungen aus. Interessierte sollten beide Arten vergleichen und einen besonderen Blick auf den Leistungsumfang werfen. Die private Pflegeversicherung bieten Gesellschaften zudem in drei Funktionsweisen an. Eine Pflegekostenversicherung begleicht einen bestimmten Teil der Rechnungen, das erfordert deren Vorlage. Bei einer Pflegetagegeldversicherung empfangen Versicherte einen Festbetrag, den sie frei verwenden können. Die Pflegerentenversicherung funktioniert wie eine Lebensversicherung: Erst sparen Versicherungsnehmer Kapital an, später verbuchen sie Rentenzahlungen. Mehr Informationen zum Thema Pflegeversicherung erhalten Sie zum Beispiel auf www.im-alter-sorglos.de.

Bildquellenangabe: ©Frank Radel  / pixelio.de

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Oftmals unterschätzter Teil der Altersvorsorge

Viele Millionen Deutsche zahlen in eine private Rentenversicherung ein, weil sie die Notwendigkeit zur zusätzlichen Altersvorsorge erkannt haben. Bei der Pflegeversicherung fehlt dieses verbreitete Bewusstsein noch, die meisten verkennen das drohende Problem für ihre Finanzen und das Risiko der Altersarmut. Es sollte sich aber jeder Bürger dieser Problematik bewusst sein, wenn er in Würde altern möchte. Es empfiehlt sich also, sich frühzeitig auch mit dieser Thematik zu befassen: Junge und gesunde Versicherungsnehmer zahlen nämlich dauerhaft niedrige Beiträge.