Finanzlexikon

Zertifikate als Geldanlage

Zertifikate sind der Überbegriff für viele Produkte, die, je nach Emittent unterschiedliche Namen führen, auch die Ausstattung vergleichbar ist. Auf der anderen kann es sein, dass die Zertifikate eine vergleichbare Ausstattung haben, jedoch nicht verschiedene Namen. Wer sich für die Anlageform der Zertifikate interessiert, sollte sich ausführlich über die verschiedenen Möglichkeiten informieren. Doch was sind Zertifikate eigentlich?

Kontoauszge

Zertifikate sind rechtlich gesehen Inhaberschuldverschreibungen, die das Recht auf Rückzahlung des angelegten Geldbetrages oder einer Lieferung des Basiswertes. Mit dem Erwerb eines Zertifikates wird der Anleger zum gläubiger des Zertifikate-Emittenten.

Zertifikate werden unterschieden nach

  • fester Laufzeit und ohne Laufzeitbegrenzung
  • mit und ohne Kapitalschutz
  • aktives und passives Management
  • Heimatwährung (Euro) oder Fremdwährung
  • mit und ohne Kupons während der Laufzeit
  • stücknotiert und nominalnotiert
  • mit und Kündigungsrecht des Emittenten.

Laufzeit

Die Geldanlage in Zertifikate ist in der Regel auf mehrere Jahre ausgerichtet. Es gibt Zertifikate, die einen festen Termin der Endfälligkeit haben und sogenannte „Open-end-Zertifikate“, die keine feste Laufzeit haben. Daneben kann dem Emittenten das Recht auf Kündigung zustehen. Übt er dieses Recht aus, kommt es zu einer vorzeiten Rückzahlung des Zertifikates.

Notierung

Je nach Ausführung der Zertifikate erfolgt die Notierung in Stück oder Prozent. Sind die Zertifikate stücknotiert, dann kann der Geldanleger nur ganze Stücke erwerben, wobei ein Stück meist einen Mindestbetrag von 100 Euro voraussetzt. Es kann auch vorkommen, dass bei stücknotierten Einzelaktien-Zertifikaten eine Orientierung an den aktuellen Aktienkurs erfolgt.

Ausgabepreis

Bei der Bestimmung des Ausgabepreises spielen der Wert des Basiswertes, der Wert eventueller derivativer Komponenten sowie die Marge eine bedeutende Rolle. Daneben kann zum Abgabepreis auch eine Verwaltungsgebühr anfallen und auch die Bank, wenn der Kauf über sie erfolgt, kann ihrem Kunden einen Ausgabeaufschlag berechnen.

Während der Laufzeit

Während der Laufzeit der Zertifikate bestimmen die Entwicklung des Basiswertes und die Struktur den Preis. Weitere Aspekte sind Währung, Dividenden/Ausschüttungen, Volatilität sowie die Entwicklung der Zinsen.

Rückzahlung

Bei Zertifikaten mit fester Laufzeit erfolgt die Rückzahlung zum vereinbarten Termin. In der Regel erfolgt die Rückzahlung in Form eines Geldbetrages. Vornehmlich bei Einzelaktien-Zertifikaten kann die Rückzahlung zum fälligen Zahlungstermin auch in Form der Lieferung des Basiswertes der jeweiligen Aktie erfolgen.

Bei ausländischen währungssicheren Zertifikaten wird die Rückzahlung zum Fälligkeitstermin nach dem Stand des Basiswertes in der jeweiligen ausländischen Währung und dem beim Kauf des Zertifikates festgehaltenen Umrechnungskurs der Währung errechnet.

Handel

Zertifikate werden an der Börse, aber auch außerbörslich gehandelt. Daneben gibt es Zertifikate, die sowohl an der Börse als auch außerbörslich gehandelt werden.