Finanzlexikon

Berufsunfähigkeitsversicherung: falsche Antwort kostet Versicherungsschutz

Zu Recht wird die Berufsunfähigkeitsversicherung von Experten als eine der wichtigsten Absicherung überhaupt angesehen. Die Wahrscheinlichkeit, vorzeitig gesundheitsbedingt aus dem Erwerbsleben ausscheiden zu müssen ist nicht gering. Nach seriösen Schätzungen muss mittlerweile jeder vierte Arbeitnehmer wegen Erkrankungen seinen Job vor dem Erreichen des Rentenalters aufgeben. Wer eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen möchte, sollte beim Ausfüllen des obligatorischen Gesundheitsfragebogens mit äußerster Sorgfalt vorgehen, um nicht durch falsche Antworten seinen Versicherungsschutz zu gefährden.

Die Bedeutung der Gesundheitsprüfung für die Berufsunfähigkeitsversicherung

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Nur nach bestandener Gesundheitsprüfung werden Verbraucher in eine Berufsunfähigkeitsversicherung aufgenommen. Die Versicherungsgesellschaften schützen sich durch ein strenges Auswahlverfahren vor der Übernahme zu großer Risiken. So haben zum Beispiel Personen mit schweren chronischen Erkrankungen in der Regel keine Chance, eine Versicherungspolice zu erhalten. Aus diesem Grund ist unbedingt anzuraten, in möglichst jungen Jahren eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, weil dann der Gesundheitszustand meist noch besser ist. Die Gesundheitsprüfung findet üblicherweise im Wege der Selbstauskunft statt. Der Antragsteller muss einen umfangreichen Fragebogen zu seinem gesundheitlichen Allgemeinzustand und Vorerkrankungen ausfüllen.

Die Folgen falschen Auskünfte

Diese Fragebögen überfordern viele Verbraucher, insbesondere wenn man allgemein formulierte Fragen beantworten muss, wie zum Beispiel zu allen Arztbesuchen in den letzten Jahren. Die Gefahr ist groß, hier irrtümlicherweise eine falsche Auskunft zu erteilen. Dies hat zur Konsequenz, dass der Versicherer bei einer später eintretenden Berufsunfähigkeit von seiner Leistungspflicht befreit ist. Er kann wegen arglistiger Täuschung den Vertrag anfechten oder von diesem zurücktreten. Dabei kommt es nicht auf einen ursächlichen Zusammenhang zwischen der verschwiegenen Gesundheitsbeeinträchtigung und dem Grund der Berufsunfähigkeit an. So kann zum Beispiel eine nicht angegebene Gluten-Unverträglichkeit die Leistungen der Versicherung kosten, selbst wenn der Betroffene wegen einer Erblindung später berufsunfähig wird. Aus diesem Grunde ist beim Ausfüllen der Gesundheitsfragebögen extrem genau vorzugehen. Eventuell sollte man sich von einem Experten unterstützten lassen. Auch bei Verbraucherberatungen erhält man kompetente Unterstützung, hier finden Sie weitere Informationen zur Berufsunfähigkeitsversicherung.

Die Auswahl eines geeigneten Versicherungsunternehmens

Am besten wählt man schon den Versicherer unter Berücksichtigung seiner Gesundheitsfragebögen und der diesbezüglichen Vertragsgestaltung aus. Präzise und leicht verständliche Gesundheitsfragen sowie eine möglichst kurze Frist, innerhalb derer das Versicherungsunternehmen vom Vertrag zurücktreten kann, sind sehr empfehlenswert. Sinnvoll ist der Vergleich mehrerer, konkreter Angebote.