Finanzlexikon

Emissionsmärkte

1 (10)Anlagen unterscheiden sich nicht nur durch Bezeichnung und Zusammensetzung, sondern auch auf die Währung und den Sitz des Emittenten. Wir unterscheiden Inlandsanleihen und internationale Anleihen oder Auslandsanleihen und Eurobonds. Eurobonds und Auslandsanleihen werden mit dem Begriff „internationale Anleihen“ zusammengefasst.

Auslandsanleihen

Die klassischen Auslandsanleihen werden in einem bestimmten Emissionsland am Kapitalmarkt emittiert. Sie werden hauptsächlich im Emissionsland platziert, gehandelt, an der Börse notiert und lauten deshalb auf die Währung, die in diesem Land gültig ist. Emittieren ausländische Schuldner am deutschen Kapitalmarkt, lauten die Anleihen auf Euro. Diese Form hat die Bezeichnung „Euro-Auslandsanleihen“.

Eurobonds

Eurobonds sind europäische und internationale Schuldverschreibungen, die auf eine international anerkannte Währung lauten, über internationale Bankkonsortien platziert werden und hauptsächlich außerhalb des Heimatlands des Emittenten gehandelt werden, nicht aber an der Börse des Heimatlandes des Emittenten.

Achtung: Eurobonds sollten nicht mit Anleihen verwechselt werden, die auf die europäische Währung Euro lauten.

Emittenten

Emittenten von verzinslichen Wertpapieren können die unterschiedlichsten Institutionen sein. Es gibt Schuldverschreibungen der öffentlichen Hand, wie die Bundesanleihen, welche der deutsche Staat herausgibt, Bundesanleihen und Bundesobligationen und Bundesschatzbriefe. Diese Wertpapiere werden Typ A und Typ B unterteilt. Der Unterschied beider Typen bezieht sich auf die Laufzeit und der Auszahlung der Zinsen. Bei Typ A beträgt die Laufzeit sechs Jahren, Zinsen werden jährlich nachträglich ausbezahlt, Emission und Rückzahlung erfolgen zum Nennwert. Bei Typ B ist eine Laufzeit von sieben Jahren vorgesehen, die Zinsen werden mit dem Kapital (Nennwert) bei Fälligkeit ausbezahlt. Neben diesen Wertpapieren des Bundes gibt es noch kurzfristige Schuldverschreibungen mit Laufzeigen zwischen ein oder zwei Jahre.

Gehandelt werden auf den Emissionsmärkten auch Bankschuldverschreibungen. Hier sind Banken die Emittenten; bei Unternehmensanleihen sind es Unternehmen aus Handel und Industrie. Unternehmensanleihen werden auch als Industrieobligationen bezeichnet.

Ausländische Emittenten geben ebenfalls Schuldverschreibungen aus. Zu dieser Gruppe gehören ausländische Staate, Städte, Regionen, Banken, Nationalbanken, Unternehmen sowie öffentlich-rechtliche Einrichtungen und Tochtergesellschaften deutscher Banken und die Europäische Investitionsbank sowie die Weltbank.

Sicherheit

Die Sicherheit bei öffentlichen in- und ausländischen Schuldnern liegt in der Finanzkraft des Emittenten. Bei anderen Schuldnern hängen Sicherheit und Risiko von der Bonität des herausgebenden Unternehmens, der Bank oder anderen Institutionen ab.

In Deutschland gibt es verschiedene Sicherheitsmerkmale für verzinsliche Wertpapiere. Sie bieten eine sogenannte Mündelsicherheit nach §§ 1807 ff BGB für die Anleger, die Geld für eine unter Vormundschaft stehende Person anlegen. Sofern Versicherungen Emissionen ausgeben unterliegen sie dem VAG (Versicherungsaufsichtsgesetz), das ein gesondertes Deckungsvermögen fordert. Notenbankfähige Wertpapiere können von Banken bei der Deutschen Bundesbank oder anderen nationalen Notenbanken in Europa (EZB) beliehen werden.