Finanzlexikon

Indexfonds: Aktien-Option für Kleinanleger

Indexfonds: Aktien-Option für Kleinanleger

Die jahrelange Niedrigzins-Politik der Europäischen Zentralbank macht es Sparern immer schwerer, ihr Geld gewinnbringend anzusparen: Sparbuch und Tagesgeld bringen kaum Zinsen. Dafür haben sich Indexfonds zu einer echten Alternative entwickelt. Mit ihnen lässt sich am Kapitalmarkt langfristig und günstig Vermögen aufbauen.

ETFs kurz erklärt

Indexfonds oder ETFs („Exchange Traded Funds“) bilden die Wertentwicklung von Börsenindizes wie dem US-Index NASDAQ oder dem deutschen DAX ab. Ein ETF funktioniert im Prinzip folgendermaßen: Anleger zahlen in den Pool einer Fondsgesellschaft ein. Diese nimmt das eingesammelte Kapital und kauft damit alle Aktien oder Anleihen, die in dem Börsenindex enthalten sind.

Ein ETF erzielt auf diese Art fast genau dieselbe Rendite wie der Börsenindex selbst. Diese Vorgehensweise bildet die Grundlage für die langfristige Vermögensbildung. Wird zehn Jahre oder länger in einen ETF investiert, tariert der lange Zeitraum kurzzeitige Krisen und Kursverluste an der Börse wieder aus.

Ein Beispiel: Der ComStage MSCI World ETF bildet die Wertentwicklung des MSCI World Index ab und investiert weltweit breit gestreut in 1.601 Aktien. Der ETF erreichte im Februar 2020 einen 52-Wochen-Höchstwert, um dann Mitte März aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie in ein tiefes Tal zu stürzen. Nach fünf Monaten hat sich der Kurs des MSCI World ETFs wieder soweit erholt, dass er sich dem alten 52-Wochen-Höchstwert langsam wieder annähert.

 

Von Vorteil: Niedrige Gebühren

Prinzipiell gibt es zwei Arten von Fonds: aktiv und passive gemanagte. Bei einem aktiv gemanagten Fonds agiert im Hintergrund ein Fondsmanager, der aufgrund einer bestimmten Anlagestrategie versucht, eine möglichst hohe Rendite zu erwirtschaften. Das Manko: In der Regel gelingt das eher selten, und aufgrund der involvierten Manpower schlägt ein aktiv gemanagter Fonds immer mit höheren Kosten zu Buche als ein passiver Fonds.

Ein passiver gemanagter ETF-Fonds hat so eine Outperformance nicht zum Ziel: Mit ihm soll von vornherein lediglich eine indexnahe Performance erreicht werden, die über einen langen Zeitraum zum Erfolg führt. Deswegen kommt ein solcher Fonds ohne Manager aus. Das macht sich bei den Gebühren positiv bemerkbar: Bei passiven Fonds sind meistens wenige bis gar keine Provisionen fällig, die laufenden Kosten fallen im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds um ein Vielfaches günstiger aus. Die geringeren Gebühren tragen dann wieder zur Wertentwicklung eines ETF bei.

 

Beratungsoptionen für den Einstieg

Wer als Neueinsteiger ohne Finanz-Know-how in ETFs investieren will, kommt um einen Beratungstermin nicht herum. Ansprechpartner finden sich bei der Hausbank oder Sparkasse, bei digitalen Vermögensverwaltern wie Scalable Capital und Beratungsunternehmen wie der tecis Finanzdienstleistungen AG, die sich besonders auf jüngere Anleger spezialisiert hat.

So weist tecis online auf weitere Vorteile von ETFs hin. Dazu gehört die Diversifikation: Ein ETF stellt die Wertentwicklung vieler verschiedener Aktienunternehmen dar, dadurch ist das investierte Geld breit gestreut. Schwächeln einige Unternehmen im betreffenden Börsenindex, wird dieser negative Trend durch die Stabilität und Gewinne anderer Unternehmen im Index ausgeglichen.

Was die Anlage selbst anbetrifft, sind laut tecis je nach Anbieter Einmaleinlagen ab 500 Euro möglich, ETF-Sparpläne lassen sich bereits ab 25 Euro monatlich realisieren.