Finanzlexikon

Work and Travel – nur mit der richtigen Krankenversicherung

Work and Travel ist einer der aktuellen Trends. Immer mehr junge Deutsche entschließen sich dazu, ein Jahr im Ausland zu verbringen und spannende Erfahrungen zu sammeln. Besonders beliebt ist dabei seit einigen Jahren Australien. Damit während des Auslandaufenthaltes alles klappt, benötigt man jedoch in jedem Falle eine spezielle Krankenversicherung, bei der man auf einige Dinge achten sollte.

Laufzeit großzügig ansetzen

Wer einen Aufenthalt über mehrere Monate im Ausland plant, für den gehört der Abschluss einer Work and Travel Krankenversicherung zur Grundausstattung. Vor allem wenn man Teil eines Programmes ist, wird eine gesonderte Versicherung vorausgesetzt. Dies ist deshalb notwendig, da der Schutz der gesetzlichen Krankenversicherung im Ausland nicht ausreichend ist und man daher zu einer Zusatzversicherung gezwungen ist. Wichtig ist es dabei, dass man besonders auf die Laufzeit achtet. So sollte der Schutz sich mindestens über den Zeitraum erstrecken, den man plant, im Ausland zu verbringen. Ist dieser im Vorfeld nicht vollständig festgelegt, dann macht es Sinn eher eine längere Dauer zu wählen. Eine nachträgliche Verlängerung im Bedarfsfall ist nicht immer einfach und bei manchen Versicherern nur sehr schwierig umsetzbar. Aus diesem Grund lohnt es sich, den Zeitraum eher zu lang als zu kurz zu wählen.
Idealerweise schließt man gleich ein komplettes Reisekrankenversicherungspaket ab. Dieses enthält dann nicht nur den notwendigen Krankenversicherungsschutz, sondern auch zusätzlich eine Unfallversicherung, eine Haftpflichtversicherung und eine Reisegepäckversicherung. So kann man sich gleich eines umfassenden Schutzes sicher sein und muss sich nicht über viele verschiedene Versicherungen Gedanken machen.

Work and Travel Versicherung Ratgeber

Bild: ©GIP Intensivflege / Flickr.com

Behandlungskosten als wichtiger Faktor

Vor dem Abschluss der Versicherung ist es wichtig, dass man einen gesonderten Blick auf die Bestimmungen der Behandlungskosten wirft. So sollte man sich vergewissern, dass die Übernahme dieser unbegrenzt ist. Andernfalls kann es dazu führen, dass man selbst für die Kosten der Behandlung aufkommen muss, sobald sie eine bestimmte Grenze überschreiten. Gerade sehr günstige Angebote nutzen oftmals niedrige Grenzen, sodass man sehr schnell in die Verlegenheit kommt, selbst zahlen zu müssen. Hier sollte definitiv nicht an der falschen Stelle gespart werden.

Zudem gibt es Versicherungen, die mit einer Selbstbeteiligung arbeiten. In diesem Falle muss man bei jeder Inanspruchnahme einen gewissen Eigenbetrag, in der Regel zwischen 50 und 100 Euro, zahlen. Da sich dies bei einem wiederholten Arztbesuch sehr schnell summieren kann, sollte man auch hier eher etwas mehr Geld investieren und eine Versicherung ohne Selbstbeteiligung abschließen.
Neben diesen Faktoren ist zusätzlich darauf zu achten, dass die meisten Anbieter eine Kostenübernahme von Behandlungen für Erkrankungen, die vor Beginn der Reise bekannt waren, ausschließen. Nur wenn man dies im Vorfeld mit dem Versicherungsanbieter abgesprochen hat, werden solche Leistungen unter Umständen gewährt. Andernfalls gilt jedoch, dass die Versicherung sich weigern kann, für die Kosten der Behandlung aufzukommen.

Work and Travel in Amerika

Personen, die ihr Abenteuer in den USA planen, müssen bei der Wahl der Versicherung besonders aufpassen. Viele Angebote schließen Leistungen in den Vereinigten Staaten nicht mit ein. Dies liegt an den Behandlungskosten, die in den USA erheblich höher sind, als zum Beispiel in Europa oder Australien. Aus diesem Grund müssen für Reisen nach Amerika gesonderte Krankenversicherungen abgeschlossen werden, die explizit die USA mit einschließen. Vor allem Menschen, die unbedingt Geld sparen möchten, können hier einen großen Fehler machen. Krankenversicherungen, in denen die USA nicht enthalten sind, sind meist bis zu 20% günstiger und damit für Sparfüchse attraktiv. Tritt dann jedoch ein Problem auf, stellt man schnell fest, dass man an der falschen Stelle gespart hat. Gerade in den USA möchte kein Reisender ohne ausreichenden Versicherungsschutz eine Behandlung in Anspruch nehmen müssen.

Trotzdem Geld sparen

Eine möglichst günstige Auslandskrankenversicherung kann in vielen Fällen ein Fehler sein. Trotzdem kann man während seines Work and Travel Abenteuers Geld sparen, allerdings nicht im Ausland, sondern zu Hause. So ist es bei den Anbietern der gesetzlichen Krankenversicherung möglich, seine Mitgliedschaft während der Dauer der Reise ruhen zu lassen. Beiträge muss man in dieser Zeit dann meist keine oder nur in einer sehr geringen Höhe zahlen. Dadurch wird man nicht dazu gezwungen, seine Mitgliedschaft während der Reise zu kündigen oder für zwei Krankenversicherungen gleichzeitig zu zahlen. So lässt sich dann doch noch sehr gut Geld sparen, allerdings an der richtigen Stelle.